5 Fakten über die freie Trauung
20. Dezember 2018Hochzeit von Jessi und Christian in Andalusien
3. März 2019Rituale während einer freien Trauung können etwas ganz Persönliches und Wunderschönes sein! Sie unterstreichen die gemeinsame Geschichte des Brautpaares, symbolisieren bestimmte Lebensabschnitte oder bieten die Möglichkeit, auch in der Zukunft noch fortgeführt zu werden, um sich immer wieder an den gemeinsamen Weg zu erinnern.
Im Internet gibt es zahlreiche Beispielrituale, wie die bekannte Sandzeremonie, die immer wieder auf freien Trauungen zu finden ist.
Rituale während einer freien Trauung können etwas ganz Persönliches und Wunderschönes sein!
Das Wichtigste an Ritualen ist jedoch, dass sie zu dem Brautpaar passen. Dafür eignen sich gemeinsame Hobbys, der Job oder auch gemeinsame oder gegensätzliche Charaktereigenschaften, denn: Rituale sollten nicht nur um des Rituales Willen umgesetzt werden.
Gemeinsam mit meinen Brautpaaren entwickele ich im Traugespräch daher ganz eigene Rituale, die zu dem gemeinsamen Weg passen.
Natürlich überschneiden sich gemeinsame Hobbys bei verschiedenen Paaren und es ist ausgeschlossen, dass Rad für jedes Brautpaar neu zu erfinden. Dennoch kann man jedem Ritual eine ganz persönliche und individuelle Note verleihen.
Folgend möchte ich euch die Top 5 meiner Lieblingsrituale präsentieren, die ich in den vergangenen Jahren gemeinsam mit meinen Brautpaaren entwickelt habe.
Das Fotobuch der Liebe:
Wer kennt es nicht: Von jedem schönen Ausflug oder Urlaub werden zahlreiche Bilder gemacht, die dann irgendwo auf dem Computer oder in einer Kiste verschwinden. Fleißige Paare schaffen es „wenigstens“ über jeden Urlaub ein Fotobuch anzulegen aber ein Fotobuch über den gemeinsamen Weg, das hat fast kein Paar. Genau das habe ich mir für Jule und Phillip überlegt, die nicht nur viele Urlaube und Ausflüge, sondern auch viele andere wichtige Meilensteine, Höhen und Tiefen und besondere Momente gemeinsam erlebt haben. Von jedem wichtigen Abschnitt habe ich mir im Vorfeld ein Bild zuschicken lassen. Das Kennenlernen, die Fernbeziehung, die erste Wohnung, eine gemeinsame Katze, Urlaube, das erste Auto und vieles mehr… Chronologisch geordnet habe ich die Bilder während der Trauzeremonie in ihr ganz eigenes Fotobuch der Liebe eingeklebt und an Hand der Bilder den Gästen den gemeinsamen Weg der beiden noch etwas näher gebracht. Nicht nur für das Brautpaar, die während der Zeremonie durch die Bilder immer wieder an die besonderen Momente erinnert wurden, sondern auch für die Gäste, die auf diesem Weg viele – auch manchmal sehr lustige Bilder – zu sehen bekommen haben, war dieses Ritual emotional und wunderschön. Und heute zeigt das Fotobuch der Liebe den gesamten gemeinsamen Weg und kann immer weitergeführt werden.
Das geflochtene Band der Liebe:
Das geflochtene Band der Liebe ist ein „bestehendes“ Ritual, was ich gemeinsam mit Jessica und Phillip noch etwas verfeinert habe. Dabei gibt es drei unterschiedliche Bänder, eins steht für die Braut, eins für den Bräutigam und eins für die Liebe. Während der Trauzeremonie wird das Band durch das Brautpaar geflochten, sodass aus den drei Bändern ein verflochtenes wird, was eben die Verbundenheit des Paares mit der Liebe symbolisiert. Symbolisch ist das Ritual schon sehr schön, ich liebe jedoch Rituale, die einen tieferen Sinn haben und in Zukunft fortgeführt werden können. Also habe ich mir überlegt Symbole in das Band einzuflechten, die für verschiedene Meilensteine in der Beziehung stehen. Darunter beispielsweise ein Anhänger mit einem Löwen, denn kennengelernt haben die beiden sich auf dem Remscheider Löwenfestival. Einen Schlüssel, der für die erste gemeinsame Wohnung steht oder einen Eifeltum, für einen ganz besonderen Urlaub in Paris. Dieses Band erinnert die beiden nun immer wieder an den gemeinsamen Weg und sicherlich folgt schon bald ein wichtiger weiterer Meilenstein, der einen Platz in dem ganz eigenen Band der Liebe bekommt.
Liebe geht durch den Magen:
Sarah und Mariam lieben das Essen! Ein gemeinsames Hobby ist das Kochen, für sich selbst, aber auch für ihre liebsten Menschen. Mit der Einladung haben die beiden bereits einen Rezeptbogen verschickt und ihre Gäste gebeten, dort ihr Lieblingsrezept einzutragen und diesen zur Trauung mitzubringen. Gemeinsam haben wir während der Trauzeremonie die Rezepte eingesammelt und ein Rezeptbuch gebunden. Als Überraschung habe ich mir dann mit den Herzensmenschen noch ein ganz besonderes Ritual überlegt, eine ganz eigene Gewürzmischung. Dabei kam von der Familie und den Freunden jeweils ein Gewürz, das eine bestimmte Bedeutung hat. Während die Liebsten ihre Wünsche vorgetragen haben, wurden die Gewürze gemischt. Diese mediterrane Gewürzmischung erinnert die beiden nun an ihre Herzensmenschen, die ihnen täglich die „richtige Würze“ mit auf den Weg geben.
Gartenplatte aus Blitzbeton:
Anna und Gerrit, ein ganz wundervolles Paar, mit zwei ganz unterschiedlichen Hobbys:
Anna liebt die wunderschöne Insel Norderney und könnte jedes freie Wochenende dorthin fahren, um ein bisschen Meerluft zu schnuppern und die Zeit am Strand zu genießen. Gerrit mag Norderney auch, ist aber am allerliebsten im heimischen Garten. Nicht zum Entspannen, sondern zum Werkeln, Bauen und Bepflanzen. Anna liebt Norderney, Gerrit seinen Garten, beide lieben das Werkeln. So habe ich gemeinsam mit den beiden ein Ritual entwickelt, um ein bisschen zweite Heimat in die eigene Heimat zu holen und das auch noch mit dem „Werkeln“ zu verbinden. Gemeinsam haben die beiden während der Trauung aus Blitzbeton eine Platte gegossen. Blitzbeton eignet sich besonders gut dazu, da es zum einen nur zwei Komponenten (Beton und Wasser) benötigt und zum anderen blitzartig trocknet. Nachdem die beiden die Masse gemeinsam angerührt und in eine Form gegossen haben, wurde das Schmuckstück noch mit selbstgesammelten Muscheln aus Norderney verziert. Heute schmückt das Kunstwerk den Garten der beiden und holt ein Stückchen zweite Heimat in die eigene Heimat.
Scherben bringen Glück:
Nessi und Manu sind keine großen Ritual Fans und haben sich gewünscht, nur etwas Kleines, etwas Symbolisches zu machen. Relativ schnell habe ich gemerkt, dass die beiden nicht nur verschiedene Symboliken mögen, sondern auch ein bisschen abergläubisch sind. Nun gibt es verschiedene Aberglaube, insbesondere rund um das Thema Hochzeit. Was mir in die Karten gespielt hat war die Tatsache, dass die beiden ausgerechnet an ihrem Hochzeitstag in das verflixte siebte Jahr gestartet sind. Und was braucht man da? Genau, Glück! Und was bringt Glück? Genau, Scherben! Also habe ich mir überlegt, die Eheringe der beiden in einen Glaskasten „einzusperren“, den sie gemeinsam mit einem Hammer kaputtschlagen mussten. Symbolisch haben die beiden ihre Ringe befreiet, um in das Eheleben zu starten. Und die Scherben wurden natürlich weiterverarbeitet, schmücken heute das Wohnzimmer der beiden und bringen hoffentlich ein Leben lang Glück.
Ihr habt selber mal ein ganz tolles Ritual miterlebt oder eine Idee? Dann freue ich mich auf eure Nachricht.