Die größten Fehler bei der Hochzeitsplanung aus der Sicht von Ex-Bräuten – Teil 1

Wenn man sich als „bald-Braut“ mit dem Thema „die größten Hochzeitsfehler“ beschäftigt, findet man eine Vielzahl an Blogeinträgen und Internetartikeln zu dieser Frage.
Dabei sollte uns doch allen durchaus bewusst sein, dass die Location groß genug, der DJ stimmungsvoll, der Fotograf talentiert, die Hochzeitstorte lecker und das Catering ausreichend sein sollte.

5 Fehler bei der Hochzeitsplanung

Wirklich spannend ist es aber einmal zu erfahren, was „Ex-Bräute“ im Nachhinein an ihrem großen Tag alles anders gemacht hätten. Um dieses Thema zu behandeln, habe ich eine Reihe von Ex-Bräuten dazu online und persönlich befragt – und was soll ich sagen?
Dieses Thema bietet durchaus mehr interessante Informationen als ich zunächst gedacht hätte!
Ich (als ebenfalls Ex-Braut) konnte mich mit einer Vielzahl der Antworten gut identifizieren, einige haben mich aber auch zum Lachen gebracht und diese möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.

Heute findet ihr die ersten 5 Fehler bei der Hochzeitsplanung aus der Sicht von Ex-Bräuten. In der kommenden Woche folgende weitere 5.
Viel Spaß beim Lesen.

Fehler Nummer 1: Sie in Ivory – er in weiß

Allein der Gedanke an das Brautkleid löst bei uns Frauen doch schon Glücksgefühle aus. Es ist unser großer Tag, wir wollen „die Schönste“ sein und absolut keiner hat die Berechtigung uns die Show zu stehlen. In dem wir unserer Hochzeitsgesellschaft und natürlich den anwesenden Frauen einige Vorgaben bezüglich der Kleiderordnung machen, (nicht in Weiß, nicht in Creme, zu kurz sollte es ohnehin nicht sein) um die schlimmsten Fälle schon im Vorfeld auszuschließen, sollten wir auch einen Blick auf unseren Zukünftigen Göttergatten werfen.
Mal ganz ehrlich… der Bräutigam geht mit seinem Trauzeugen und (falls gezwungen) mit der Brautmutter zu P&C um dort einen Anzug zu kaufen, den er im Idealfall auch noch nach der Hochzeit tragen kann. Dazu kommt ein passendes Hemd und zack steht das Outfit. Von dem kleinen aber durchaus wichtigen Farbunterschied zwischen Ivory (einer Elfenbeinfarbe die leicht ins Creme überläuft) und dem reinen weiß wird er vermutlich noch nie etwas gehört haben. Selbst wenn ihr ihn darauf hinweist, wird er dieser Information vermutlich nicht allzu viel Aufmerksamkeit schenken. Ehrlich gesagt kann man es ihm auch nicht verübeln, er ist ja schließlich ein Mann und da werden Prioritäten anders gesetzt. Nun hat er sich also, trotz eures Hinweises und auch der Beratung der Verkäuferin, für ein rein weißes Hemd entschieden während ihr einen Traum in Ivory tragt.
Stehen nun Braut und Bräutigam in dieser „Ivory – weiß“ Kombination nebeneinander, wirkt die Frau als würde sie gerade aus einer urigen Raucherkneipe kommen. Auch der Fotograf kann dann, mit relativ viel Aufwand, nur noch teilweise den Farbunterschied retuschieren und die Braut „strahlen“ lassen.

Mein Tipp: Lasst euch eine Stoffprobe von eurem Traumkleid mitgeben. Euer Liebster wird dadurch noch keine Ahnung haben, wie umwerfend ihr an eurer Hochzeit aussehend werden. Macht ihm einfach deutlich, dass er das Hemd (oder auch einen hellen Anzug) auf diesen Farbton abstimmen soll! Im Zweifel könnt ihr auch die Begleitung eures Mannes mit ins Boot holen und ihn bitten, die Auswahl im Blick zu behalten.

Fehler Nummer 2: Wo ist eigentlich das Klo?

Der Frage nach dem stillen Örtchen wird, weil es wohl auch nicht zu den Highlights einer Hochzeit gehört, leider häufig zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei kann dieses Thema für viel Aufregung bei den Gästen und auch bei der Braut sorgen. Gleich in zwei unterschiedlichen Situationen haben mich Bräute auf die Wichtigkeit der Toilette hingewiesen.
Eine Trauung in der Kirche kann mitunter über eine Stunde andauern. Da kommt es doch schon häufiger vor, dass die Tante oder die Oma das stille Örtchen vor dem großen Moment noch einmal aufsuchen möchten oder müssen. Aber wo befindet sich die Toilette in der Kirche und wer hat eigentlich den Schlüssel dazu? Und was macht man, wenn die Omi noch auf der Suche danach ist und die Trauung aus diesem Grund nach hinten verschoben werden muss?
Aber auch in der Location spielt dieses Thema, besonders für dich als Braut in deinem umwerfenden und platzeinnehmenden Kleid, eine große Rolle. Du möchtet sicherlich nicht den ganzen Abend auf Essen und Trinken verzichten nur da du nicht weißt, wie du den Kampf mit deinem Traum aus Tüll bewerkstelligen sollst…

Mein Tipp: Besprecht die Situation mit dem Pfarrer und bestimmt eine Person, die sich bei Bedarf in der Kirche einschalten und die Toilette im Notfall aufschließen kann.
In der Location solltest du vorab klären, ob es behindertengerechte Toiletten gibt, die du im Zweifel auch gemeinsam mit deiner Trauzeugin aufsuchen kannst.

Fehler Nummer 3: Die Zeremonie am Standesamt wird romantisch
Rund 35,2% der Deutschen bevorzugen eine standesamtliche Trauung und eine anschließende Feier mit Freunden. Es muss auch nicht immer Kirche sein, aber macht euch darauf gefasst, dass die Zeremonie am Standesamt leider oftmals weniger romantisch ist als ihr sie euch vorstellt. An beliebten Hochzeitsterminen werden an nur einem Standesamt bis zu 8 Ehen geschlossen. Auch wenn es unromantisch klingt, eine persönliche Trauzeremonie ist hier für die Standesbeamten oft einfach nicht umsetzbar. Es fehlt die Zeit für eine individuelle, auf euch abgestimmte Traurede. Sicherlich gibt es auch Standesbeamte (besonders in kleineren Städten) die sich mehr Zeit für euch als Brautpaar nehmen und versuchen, die Rede auf euch abzustimmen und einige Elemente in einen schönen Ablauf einzubinden. In den meisten Fällen kann man eine standesamtliche Trauung jedoch nicht mit einer feierlichen und romantischen Zeremonie vergleichen. Wenn für euch die Feier mit euren Liebsten im Anschluss an die Trauung im Vordergrund steht, ist das völlig ausreichend. Solltet ihr euch aber doch mehr von einer romantischen Trauzeremonie versprechen, hier

Mein Tipp: Wer keine Lust auf eine kirchliche Hochzeit hat, jedoch auf eine schöne Hochzeitszeremonie nicht verzichten möchte, sollte sich über eine Freie Trauung informieren. Ein freier Trauredner entwickelt gemeinsam mit euch eine ganz persönliche und individuelle Trauzeremonie und schreibt eine komplett auf euch und eure Geschichte abgestimmte Traurede. An einem schönen Ort, das kann auch unter freiem Himmel sein, findet dann eine Zeremonie statt, die vollends auf eure Wünsche und Vorstellungen abgestimmt wird. Das ersetzt zwar nicht die standesamtliche Trauung, ist aber eine super alternative zur kirchlichen Hochzeit und enthält trotzdem eine wunderschöne und individuelle Zeremonie.

Wenn das Brautkleid nicht passt

Fehler Nummer 4: Atemnot im Brautkleid
Ja, das Brautkleid ist ein großes Thema bei der Hochzeit und es gilt einige Dinge zu beachten. So auch dieser Punkt – die Geschichte einer Ex-Braut, die mich zum Schmunzeln gebracht hat.
Ein wunderschönes, langes Brautkleid mit Schnürung am Rücken. Eines der Vorteile von solchen Kleidern ist, dass man es wirklich sehr Figurbetont anpassen oder wie in diesem Fall auch einfach viel zu eng schnüren kann. Im stehenden Zustand war die Schnürung kein Problem und der Anblick im Spiegel mehr als zufriedenstellend. Der Moment, in dem sich die Braut jedoch auf den Stuhl in der Kirche setzte, löste Kurzatmigkeit, Schwindel und einen beinahe Zusammenbruch mit Beendigung der Trauzeremonie aus.

Mein Tipp: Setzt euch in eurem Brautkleid über einen angemessenen Zeitraum hin und überprüft, ob eure Atmung weiterhin problemlos funktioniert. Es gibt nichts Schlimmeres als die eigene Trauung zu verpassen, da man in einem persönlichen Überlebenskampf steckt.

Fehler Nummer 5: zu viele Personen in die Planung involvieren

Ihr habt euch verlobt, seid überglücklich und möchtet diese einmalige Neuigkeit am liebsten mit der ganzen Welt teilen! Manchmal lohnt es sich jedoch darüber nachzudenken, wen man wirklich in die Hochzeitsplanung mit einbeziehen möchte und auf welche guten Ratschläge man lieber verzichtet. Immer wieder stehen Brautpaare im Zwiespalt, da sie es jedem Recht machen möchten und dabei die eigenen Vorstellungen und Wünsche aus den Augen verlieren.
Da ist die Mama der Überzeugung, dass die ganze Hochzeit für viel weniger Geld genauso gut umsetzen sei, der Brautvater möchte am liebsten eine 40-minütige Rede über die gemeinsame Vergangenheit seiner kleinen Tochter halten, die Trauzeugen haben eine Aneinanderreihung von „peinlichen“ Spielen geplant, die ihr eigentlich gar nicht machen möchtet und die Oma legt Wert darauf, dass die Sockenfarbe des Bräutigams zu der Farbe Brautkleid Farbe passt. Nicht selten kommt es da vor, das innerhalb der Familie Streitsituationen entstehen oder die Braut unter Tränen die ganze Hochzeit absagen möchte.

Mein Tipp: Ihr könnt es nicht Allen Recht machen und das sollte auch nicht euer Ziel sein. Es ist euer großer Tag und der sollte genauso ablaufen, wie ihr es euch vorstellt. Involviert die wirklich wichtigen Personen, von denen ihr überzeugt seid, dass sie die Hochzeit nach euren Wünschen und Vorstellungen gestalten. Einen gewissen Handlungsspielraum könnt ihr ihnen durchaus einräumen (denn Überraschungen sind auf jeden Fall auch etwas ganz tolles auf einer Hochzeit) Aber teilt ihnen auf jeden Fall die absoluten „must haves“ und „no goes“ mit. Mit eurer Familie solltet ihr dann ebenfalls das Gespräch suchen, denn sie sollen sich natürlich nicht ausgeschlossen fühlen. Am besten wenden sie sich mit allen Anliegen an eure Vertrauenspersonen, die werden es für euch regeln. Ja, klingt nach keinem besonders Schönen Job für die Trauzeugen aber wer hat gesagt, dass der Trauzeugen-Job ausschließlich positive Eigenschaften mit sich bringt? Es wird euch auf jeden Fall die Planungszeit deutlich erleichtern und ihr könnt euch auf die wichtigen Dinge bei einer Hochzeitsplanung konzentrieren.

Das waren Sie, die ersten 5 Tipps zur Fehlervermeidung auf Hochzeiten – freut euch auf Teil 2 in der kommenden Woche!

Euer Traufräulein

Bilder: https://pixabay.com/de