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Eine Willkommensfeier oder auch freie Taufe mit der freien Trauung zu verbinden ist eine sehr schöne Möglichkeit.
Was eine freie Taufe eigentlich ist und wie diese in den Ablauf einer freien Trauung integriert werden kann, möchte ich euch folgend erklären.
Was ist eine Willkommensfeier bzw. freie Traufe?
Der Unterschied zwischen einer kirchlichen und freien Trauung lässt sich fast eins zu eins auf eine kirchliche oder freie Taufe übertragen.
Der größte Unterschied ist bei beiden, dass die freie Variante eben frei vom Glauben gestaltet werden kann.
Während die Kirche um den Segen Gottes bittet und die Zeremonie durch das Singen gemeinsamer Kirchenlieder, Lesungen und Gebete besteht, geht es bei freien Zeremonien um die persönliche Geschichte bzw. die Persönlichkeit des Menschen.
Nun gibt es über Neugeborene, im Gegensatz zu Brautpaaren, die meist einen längeren gemeinsamen Weg hinter sich haben, noch nicht so viel zu erzählen.
Daher wird eine Willkommensfeier überwiegend mit und durch Menschen gestaltet, die das Kind auf dem bevorstehenden Lebensweg begleiten. Dies können sowohl die Paten als auch die Großeltern und enge Freunde sein.
Inhaltlich kann auf die Schwangerschaft und die ersten Lebensmonate eingegangen werden. Was mag das Kind, welche Lieder hört es gerne, wann weint es, wann lacht es… Darüber hinaus stehen aber die Wünsche der Wegbegleiter sowie der Paten im Vordergrund.
Auch bei einer freien Taufe können verschiedene Rituale mit eingebunden werden.
Selten wird – wie in der Kirche – das Kind mit Weihwasser getauft. Häufiger wird eine „Lebenskerze“ durch die Eltern und / oder Paten entzündet oder eine Lebenskiste mit verschiedenen Gegenständen und Wünschen befüllt.
Diese Kiste können die Eltern mit Hilfe der Wegbegleiter immer weiter befüllen und dem Kind zum 18. Geburtstag als Lebenskiste mit vielen Erinnerungen und Meilensteinen schenken.
Häufig werden auch auf Willkommensfeiern Lieder gesungen, die dem Kind gefallen, die es vielleicht sogar schon im Bauch der Mutter gehört hat. In manchen Fällen wird sogar ein Lied für das Kind geschrieben, das gemeinsam gesungen wird.
Es gibt so viele schöne Möglichkeiten ein Kind auf unserer Erde willkommen zu heißen.
Wie kann man eine Willkommensfeier mit einer freien Trauung verbinden?
Viele Brautpaare wünschen sich die Willkommensfeier mit der freien Trauung zu verbinden. Oft sind die Kinder noch klein und im ganzen Hochzeitsstress ist es schwierig, noch eine zweite große Feier zu organisieren. Da die Gesellschaft der Hochzeit und die der Taufe meist identisch sind, bietet es sich an, beides zu kombinieren.
Ich persönliche finde es wichtig, beiden Teilen, sowohl den Eltern als Brautpaar sowie auch dem Neugeborenen, einen eigenen Platz in der Zeremonie zu geben. So schön die Geburt eines Kindes auch ist, es ist in erster Linie der Tag des Brautpaares aus dessen Liebe ein gemeinsames Kind erst entstehen konnte.
Aus diesem Grund teilen wir die Zeremonie in 2 bzw. 3 Teile auf.
Im ersten Teil der freien Trauzeremonie geht es ausschließlich um das Brutpaar und den gemeinsamen Weg. Die Kennenlerngeschichte, die Höhen und Tiefen die gemeinsam bewältigt wurden, die besonderen Momente, die gemeinsam erlebt wurden. Wir lassen die Geschichte Revue passieren, denn immerhin handelt es sich hierbei um viele wundervolle Jahre, die man nicht vergessen sollte.
Sofern gewünscht, folgen das Eheversprechen, der Ringtausch und Kuss.
Nach diesem emotionalen Höhepunkt bietet es sich an, das Neugeborene mit einem Ritual in die Trauzeremonie einzubinden.
Hier sind ganz verschiedene Varianten möglich:
Das Sandritual mit drei verschiedenen Farben, das unterschreiben einer Familienurkunde mit Fingerabdrücken oder auch das Gestalten eines Familienbildes.
Manchmal entscheiden Eltern sich auch dazu neben einem persönlichen Eheversprechen, was sie sich als Paar geben, auch ein Familienversprechen an das Kind bzw. die gemeinsame Familie zu schreiben und vorzutragen. Das ist eine besonders schöne Variante, sich als Familie ein Versprechen zu geben und das Kind Teil der Zeremonie werden zu lassen.
Im Anschluss folgt der zweite Teil der Zeremonie, hier steht das Kind und die Willkommensfeier im Vordergrund.
Häufig werden hierzu die engsten Angehörigen und Paten nach vorne gebeten, die dem Kind etwas überreichen oder Versprechen und Wünsche mit auf den Weg geben. In diesem Zuge kann auch ein Rituale – wie eine Lebensbox– befüllt werden. Gemeinsam wird ein Lied gesungen oder Ballons in den Himmel geschickt.
Der Auszug erfolgt dann meist durch das Brautpaar gemeinsam mit dem Nachwuchs.
Bei dem genannten Ablauf hat jeder Part – sowohl das Ehepaar als auch das Neugeborene – eine eigene wichtige Rolle, ohne, dass das Brautpaar in den Hintergrund rückt. Jeder Teil geht auf die persönliche Geschichte ein und wird durch verschiedene Rituale und das Einbinden verschiedener Menschen (Trauzeugen, Paten, Eltern) ganz individuell und einzigartig.
Foto Familie von Andreas Wohlfahrt