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5 Ideen für eine multikulturelle Hochzeit

Ein fastendes Brautpaar am Tag der Hochzeit, eine abwesende Schwester der Braut während der Trauung und Gäste, die die Braut küssen, während der Bräutigam auf die Toilette verschwindet. Dies ist nicht etwa eine Liste der don’ts für eine Hochzeit. Für Juden, die Maori in Neuseeland oder schwedische Paare ist zumindest eins dieser Dinge feste Tradition. Welche Schwierigkeiten es mit sich bringt, wenn nun Traditionen verschiedener Kulturen in einer Hochzeit vereint werden sollen, kann man sich da leicht vorstellen.

Was ist bei der Planung einer multikulturellen Hochzeit zu berücksichtigen?

Daher kann die Planung einer multikulturellen Hochzeit eine Herausforderung sein. Es treffen nicht nur verschiedene Traditionen, sondern auch sehr unterschiedliche Sprachen, Bräuche und Werte aufeinander. Zwei Kulturen zu verbinden kann jedoch genauso Ausgangspunkt für eine vielfältige, spannende und alle Gäste vereinende Feier werden. Denn wenn man sich nicht die Schwierigkeiten und Unterschiede, sondern den Gewinn an neuen Möglichkeiten vor Augen führt, kann aus Konfrontation ein Kennenlernen und Zusammenkommen werden. So vielzählig die Bräuche der verschiedenen Kulturen sind, so abwechslungsreich wird dann auch die Hochzeitsfeier.

Eine mögliche Herangehensweise kann zuallererst sein, die Gemeinsamkeiten der beiden Kulturen oder auch des Brautpaares selbst zu finden, wie ein gemeinsamer Brauch oder eine geteilte Leidenschaft. Diese Gemeinsamkeit könnte dann auch zum Motto der Hochzeitsfeier werden.

1: Die Sprache
Zwei Sprachen in eine Hochzeitsfeier zu integrieren, wovon wahrscheinlich von vielen Gästen nicht beide beherrscht werden, kann eine erste Hürde sein. Es gibt jedoch viele Wege beiden gerecht zu werden. Familie und Freunde des Brautpaares können Beiträge
in der Muttersprache beisteuern und auch die Papeterie ist eine gute Möglichkeit, die Zweisprachigkeit wahrzunehmen. So können beispielsweise die Menükarten oder Namenskärtchen auf zwei Sprachen verfasst werden. Besonders bei außergewöhnlichen Schriftzeichen, wie den chinesischen oder arabischen, kann dies ein gestalterisches Highlight werden. Die Moderation am Abend kann ebenfalls in verschiedenen Sprachen stattfinden und der DJ kann bei der Liedauswahl auf beide Kulturen eingehen.

Drei Männer unterschiedlicher Herkünfte und Hautfarben stehen in einer Reihe aufgestellt am Trauort und warten auf den Bräutigam

2: Die Traditionen
Eine multikulturelle Hochzeit bedeutet immer auch die Integration verschiedener Traditionen in eine Feier. Oft stolpert man da schon über die traditionellen Abläufe einer Hochzeitsfeier. Die beste Lösung ist, einen guten Mittelweg zu finden. So kann bei einer chinesisch-deutschen Hochzeit der Tag damit beginnen, dass der Bräutigam ein paar knifflige Aufgaben bewältigen muss, um seine von den Verwandten versteckte Zukünftige zu finden. Oder bei indischem Einfluss zieht der Bräutigam in einem Hochzeitsumzug, dem Baraat, mit ohrenbetäubendem Lärm auf einem Pferd durch die Straßen, bis er das Haus der Braut erreicht.

Bei der Musik, den Tänzen und dem Essen können immer beide Kulturen berücksichtigt werden. Auch Spiele sind eine gute Möglichkeit, verschiedene Traditionen wahrzunehmen. Ob die in Frankreich übliche Versteigerung des Strumpfbandes, das finnische Mölkky-Spiel oder das Zerschlagen von Pinatas, wie bei den Mexikanern, hier kommen Gäste beider Kulturen zusammen. Besonders passen auch Spiele oder Rituale, die symbolisch für die Verbindung der beiden Lebensweisen stehen können.

3: Die Dekoration
Ist das Motto einer Hochzeit multikulturell, kann sich dies auch in der Dekoration widerspiegeln. Blumengestecke in Landesfarben, Wimpelketten aus Landkarten oder Tischverzierungen in traditionellen Farben verdeutlichen den jeweiligen kulturellen Hintergrund des Brautpaares. Auch die Speisen und Gastgeschenke können kulturell geprägt sein und die neu verbundenen Familien und Freundeskreise einander näherbringen. Eine Idee für ein multikulturelles Gästebuch ist beispielsweise eine Weltkugel, auf welcher die Freunde und Familien den Ort ihrer Herkunft einzeichnen und dort unterschreiben.

Ehepaar schüttet verschiedenfarbigen Sand in eine große Glasflasche als Trauritual während ihrer freien Trauzeremonie

4: Freie Trauung
Gerade bei multikulturellen Paaren sind meist kirchliche Hochzeiten schwer realisierbar, sodass eine freie Trauung eine sehr schöne Alterative ist. Bei der freien Trauung kann sehr viel leichter auf die besonderen Wünsche eines multikulturellen Paares eingegangen werden. So können beispielsweise die Begrüßung und das Schlusswort in beiden Sprachen vorgetragen werden, sodass auch wirklich alle Gäste mit in die Trauung einbezogen werden. Auch bei dem Ja-Wort ist es möglich, den einen Ehepartner in Deutsch und den anderen Ehepartner in der Landessprache zu befragen, um auch emotional alle Gäste zu involvieren. Die Traurede kann im Vorfeld zum Mitlesen in eine zweite Sprache übersetzt werden, sodass auch die ausländischen Gäste der Zeremonie insgesamt gut folgen können.

Mehrsprachige Trauung

Den Trauspruch oder das Ehegelübde in der jeweils anderen Sprache zu verfassen, kann für das Brautpaar ein Zeichen der Akzeptanz und Offenheit der anderen Kultur gegenüber bedeuten. Auch wenn die Sprache nicht vollkommen beherrscht wird, bekommen dann ein paar Wörter eine große Bedeutung.

Ein multikulturell geprägtes Gästebuch, wie die genannte Weltkugel, kann bereits in die Trauzeremonie mit eingebunden werden. Beispielsweise beginnen die Eltern des Brautpaares damit sich am Ort ihrer Herkunft einzutragen und ihre guten Wünsche auf zwei Sprachen vorzutragen. Auch andere landestypische Traditionen finden in der freien Trauung ihren Platz, wie das Taschentuchwedeln nach dem Ja-Wort der Spanier. Die freie Trauung ist bekannt für Rituale in denen das Brautpaar oder auch die gesamte Hochzeitsgesellschaft mit eingebunden werden. Rituale wie etwa ein Länderpuzzle, bei dem Flaggen, Fotos oder andere prägende Merkmale der Herkunft in einem Puzzle vereint werden, sind eine gute Möglichkeit, um das multikulturelle Thema in der Zeremonie aufzugreifen.

Die Dekoration bei der freien Trauung rundet das Ganze dann ab und wirkt besonders passend in den beiden Landesfarben oder mit landesbezogener Symbolik.

5: Kompromisse
Neben den aufgezählten Möglichkeiten gibt es noch viele weitere, um zwei Kulturen auf einer Hochzeit zu vereinen, wenn die Bereitschaft besteht sich auf neue Dinge einzulassen. Kompromisse sind nicht zu vermeiden, jedoch kann dies schon einmal die Generalprobe für eine glückliche multikulturelle Ehe sein.

Wenn ihr auch eine multikulturelle Hochzeit feiern wollt, unterstütze ich euch gerne bei der Planung und mit weiteren Ideen. Ich freue mich auf eure Anfrage.

Bilder: 3 Männer: Rockstein-Fotografie Titelbild: Ines Moritz

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