Hochzeit in Venedig von Daniela und Giuseppe

Für die Hochzeit von Daniela und Giuseppe hat es mich nach Italien, ins wunderschöne Venedig verschlagen. Allerdings war das ganze keine normale Hochzeit, sondern eine Eheerneuerung nach 10 Jahren Ehe, mit einer ganz besonderen Geschichte…
Wie der Name Giuseppe vielleicht bereits vermuten lässt, handelt es sich bei dem Bräutigam um einen Italiener, der allerdings bereits seit Jahren mit seiner Familie in Deutschland lebt.
Als die beiden sich vor 10 Jahren das Eheversprechen gegeben haben, hatte Giuseppe bereits den Wunsch nach einer Hochzeit in Italien. Auf Grund der Schwangerschaft von Daniela und den bereits älteren Familienmitgliedern, für die eine Reise sehr schwer gewesen wäre, haben die beiden sich damals für eine Hochzeit in Deutschland entschieden.
Daniela wollte ihren Giuseppe nun zum 10. Hochzeitstag mit einer Eheerneuerung in Venedig überraschen und diese Überraschung blieb bis zum Abreisetag auch geheim…
Zwei Jahre lang haben Daniela und ich gemeinsam die Hochzeit in Venedig geplant, denn ich durfte die beiden nicht nur als freie Traurednerin, sondern auch als Hochzeitsplanerin nach Venedig begleiten.
Da die beiden mittlerweile drei Kinder haben, war die Planung und die Unterbringung der Kinder natürlich eine erste Herausforderung, denn das Datum war fix: Es musste der 15.09.2024 sein, also auf den Tag genau 10 Jahre nach dem ersten Eheversprechen.

Die Hochzeitsplanung in Venedig:
Daniels Idee war es, ihren Giuseppe mit einem Kurztrip nach Venedig und einem sogenannten Elopment zu überraschen. Bei einem Elopment sind nur das Brautpaar und keine weiteren Gäste während der freien Trauung anwesend.
Zunächst haben wir uns auf die Suche nach einer passenden Location gemacht und manchmal, da macht man alles kompliziertes als es eigentlich ist, denn der perfekte Ort für die freie Trauung war eigentlich so naheliegend. Vor 10 Jahren waren die beiden in einem Urlaub in Venedig. In diesem Urlaub und in dem Hotel Dei Dragommani fand damals auf der Terrasse des Zimmers passenderweise der Heiratsantrag statt.
Und so wollte Daniela auch genau in diesem Hotel die geplanten Tage mit Giuseppe verbringen. Nach einer umfangreichen Location Recherche habe ich dann vorgeschlagen, die freie Trauung einfach auf der Terrasse des Zimmers, also dem für die beiden ohnehin so besonderen Ort, durchzuführen. Mit Blick auf den Kanal.
Daniela war begeistert, der Trauort war gefunden und bei den weiteren Dienstleister, wie dem Fotograf und der Stylistin, sind wir ebenfalls schnell fündig geworden.
Ein paar kleine Details hatte Daniela vorab selbst organisiert und zu mir nach Hause geschickt. So habe ich mich dann mit einem Brautstrauß und einem Anstecker aus Trockenblumen, dem passenden Haarschmuck, Fotos von der ersten Hochzeit sowie dem damaligen Ringkissen auf den Weg nach Venedig gemacht.
Als kleine Überraschung hatte ich noch eine Hochzeitstorte organisiert, die die beiden nach der freien Trauung in Venedig anschneiden durften.
Tatsächlich hat Daniela es geschafft, alles bis zum Schluss geheim zu halten und ihrem Giuseppe erst einen Tag vorher über ihren Plan zu informieren. Zunächst wusste Giuseppe aber nur, dass es über den Hochzeitstag nach Venedig geht.
Von Deutschland aus hatte ich mit dem Hotel abgestimmt, dass das Zimmer mit Rosenblättern ausgelegt wird, denn in diesem Moment, beim Betreten des Zimmer, wollte Daniela ihren Giuseppe dann über die geplante Eheerneuerung informieren.


Die freie Trauung in Venedig:
Und so war es auch für mich ein spannender Moment, als ich am 15.09.2024 das erste mal Giuseppe begegnet bin. Normalerweise plane ich die Hochzeitstage mit den Paaren gemeinsam. Wir führen gemeinsam das Traugespräch und so kenne ich für gewöhnlich das Brautpaar recht gut, wenn wir gemeinsam heiraten.
Bei den beiden war das anders. Ich hatte von Giuseppe lediglich einen ausgefüllten Fragebogen zugeschickt bekommen, den Daniela ihm unter einem anderen Vorwand einige Monate vor der Hochzeit gegeben hatte. Das Schöne daran war, dass Giuseppe in dem Fragebogen viele Erinnerungen genannt hat, die Daniela gar nicht mehr so präsent waren, weshalb ich Daniela nicht nur mit Giuseppes Erinnerungen, sondern auch mit einem kleinen Eheversprechen von Giuseppe während der freien Trauung überraschen konnte.
Für die Trauzeremonie hatte sich Daniela als Ritual das „Handfasting“ gewünscht, bei dem die Hände des Brautpaares für das Eheversprechen gebunden werden. Das Brautpaar zieht im Anschluss an die Eheversprechen den „Knoten“ fest, der dann ein Unendlichkeitssymbol ergibt.
Dieses Ritual habe ich etwas modifiziert und auf die Geschichte der beiden angepasst. So gab es nicht nur das eine Band, was für die Liebe und das „Ja“ zueinander steht, sondern weitere Bänder in verschiedenen Farben, die für die Meilensteine der beiden stehen. Die drei blauen Bänder beispielsweise stehen für die Geburten der drei Jungs. Und auch mit den beiden Müttern hatte ich im Vorfeld Kontakt aufgenommen, um sie in die freie Trauzeremonie in Venedig mit einzubinden. Beide waren durch Daniela in den Plan eingeweiht, schließlich mussten sie sich ja auch um die Kinder kümmern. Und so haben beide einen wunderschönen und berührenden Brief geschrieben, den ich ebenfalls während der freien Trauung vorlesen konnte.
Und dann sind auch die ersten Tränchen bei Daniela und Giuseppe geflossen, die davon selbst sehr überrascht waren, da sie während der standesamtlichen und kirchlichen Hochzeit vor 10 Jahren nicht einmal weinen mussten.
Und so hatten wir eine wunderschöne, lustige und emotionale Trauzeremonie in Venedig mit Blick auf den Kanal.

Das Hochzeitsdinner in Venedig:
Nach der freien Trauzeremonie haben wir zunächst angestoßen und als Überraschung die Hochzeitstorte angeschnitten. Danach ging es für Daniela und Giuseppe auf eine zweistündige Foto-Tour durch Venedig, bei welcher wunderschöne Hochzeitsbilder entstanden sind. Dadurch, dass der Fotograf aus Venedig kommt, kannte dieser natürlich die besten Orte, um dem Touristen Trouble zu entgehen. Dennoch gab es auch eine ganz klassische Gondelfahrt, in der ebenfalls wunderschöne Bilder entstanden sind.
Und am Abend wartete dann ein ganz besonderes Hochzeitsdinner auf die beiden. Ein Abendessen am sogenannten „Floating Table“. Beim Floating Table handelt es sich um einen kleinen Steg, der von der Terrasse des Restaurants aus auf den Kanal abgeht. Auf dem Steg ist dann ein Dinnertisch für Zwei zu finden, also quasi mitten auf dem Wasser.
Hier haben Daniela und Giuseppe ihren Hochzeitsabend zu zweit, bei dem wohl besten Essen der Stadt, ausklingen lassen.

Fazit:
Eine Hochzeit in Venedig zu planen ist nicht ganz leicht, aber wunderschön! Man darf nicht vergessen, dass in Venedig, auf Grund der Kanäle, alles etwas anders läuft. Mal eben irgendwo hinfahren, um eine Torte abzuholen, ist nicht möglich. So kam die Hochzeitstorte beispielsweise zu einem nahegelegen Steg per Touristenboot angefahren, wo ich sie dann in Empfang nehmen und zahlen musste. Es ist empfehlenswert mit einheimischen Dienstleister zu arbeiten, da Venedig oft überfüllt und sehr touristisch ist. Schöne Hochzeitsbilder zu schießen, ist da gar nicht so leicht, wenn man keinen Experten an seiner Seite hat! Wenn man Experten an der Seite hat, dann ist eine Hochzeit in Venedig aber nicht nur wunderschön sondern ein ganz außergewöhnliches Erlebnis, was sich durchaus auch mit einer großen Hochzeitsgesellschaft prima umsetzen lässt!
Ihr wünscht euch eine freie Trauung in Venedig oder einem anderen Land? Dann freuen wir uns auf eure Nachricht.

Fotos: Venice Photographer








