Amra’s Highlight Hochzeit 2023 in Andalusien
22. Dezember 2023Von der Papier- bis zur Diamanthochzeit: Hochzeitstage und ihre Jubiläen
31. Dezember 2023Hochzeit von Yvonne und Robbi auf der Alhambra in Granada
Die meisten meiner Trauungen finden in unserer wunderschönen Posada del Lago in Andalusien statt. Eigentlich bin ich hier auch am liebsten, schließlich ist die Location auch gleichzeitig mein zu Hause und ein für mich ganz wundervoller Ort, um sich das „Ja-Wort“ zu geben.
Natürlich kommt es aber auch immer mal wieder vor, dass sich Brautpaare an einem anderen, meistens für sie wichtigen Ort, in Spanien ein Eheversprechen geben möchten. Da ich in Andalusien lebe, begleite ich all unsere Paare, die sich in Spanien trauen lassen möchten, bei ihrer Auslandshochzeit. Eben auch, wenn sie an einem anderen Ort gewünscht wird.
So auch Yvonne und Robbi, die sich am Valentinstag auf der bekannten und wunderschönen Alhambra in Granada das Ja-Wort gegeben haben.
Ein Elopment, also eine freie Trauung nur zu zweit, ist immer eine ganz intime und noch persönlichere Zeremonie als mit einer großen Gesellschaft.
Gleichzeitig ist es für uns freie Trauredner aber auch eine Herausforderung. Der Inhalt einer freien Traurede basiert oft auf den erlebten Meilensteinen und dem gemeinsamen Weg des Brautpaares. Den Inhalt erarbeiten wir gemeinsam mit dem Brautpaar, in dem sie uns ihre Geschichte erzählen. Zusätzlich haben wir die Möglichkeit, weitere Erinnerungen von Gästen mit in die Rede einzubinden und diese, auf Wunsch, auch während der Trauzeremonie selbst etwas vortragen zu lassen. Dadurch haben wir die Möglichkeit, die Rede noch persönlicher zu gestalten und das Brautpaar mit Worten anderer Menschen zu überraschen und zu berühren. Bei einem Elopment ist das nur bedingt oder wie in diesem Fall gar nicht möglich, da die Einbindung von anderen Menschen nicht gewünscht war. Daher lagen mir eben auch „nur“ die Informationen von Yvonne und Robbi selbst vor.
Wo ich mich sonst in meinen Reden inhaltlich fast ausschließlich auf den gemeinsamen Weg beziehe, wollte ich die beiden nun aber mit einer bildlichen oder symbolischen Darstellung ihrer Liebesgeschichte überraschen.
Auf Grund der außergewöhnlichen Geschichte der beiden, habe ich mich für eine moderne Variante von Platons „Kugelmenschen“ entschieden.
Die Geschichte dazu ist folgende:
„Als das Leben am Anfang stand fielen unzählige Kugeln auf die Erde. Bei ihrem Aufprall zersprangen sie in zwei Hälften. Uneben und frei auseinander geteilt symbolisieren sie die unterschiedlichen Charaktere zweier Menschen. Doch jede dieser auch noch so verschiedenen Halbkugeln ist für ein Gegenstück bestimmt, so wie eben auch zwei Menschen füreinander bestimmt sind.
Wir alle sind also auf der Suche, nach unserer anderen, passenden Hälfte, eben nach der anderen Halbkugel.“
Um diese Symbolik bildlich darzustellen, habe ich die eine bzw. eigentlich die zwei einzelnen Hälften zur Trauung mitgebracht und Yvonne und Robbi die Kugel erst ein Mal auf den Boden schmeißen lassen. Sichtbar wurden gleich die beiden Namen, die ich in die Halbkugeln habe eingravieren lassen.
An Hand dieser Symbolik habe ich ihren Weg, ihre ganz eigene und besondere Geschichte erzählt.
Zusätzlich haben die beiden sich in ihre jeweiligen Halbkugeln das Eheversprechen gegeben und eine der Halbkugeln sogar an dem für sie so besonderen Ort – auf der Alhambra – in geheimer Mission vergraben. Denn der Wunsch der beiden war, dass etwas von ihnen an diesem besonderen Ort verbleibt.
Die zweite Halbkugel haben sie mit nach Hause genommen. Sie erinnert die beiden nun jeden Tag an ihr Versprechen und den so besonderen Tag!
Ja, wir haben die Halbkugel in geheimer Mission vergraben, denn die Umsetzung der Trauzeremonie auf der bekannten Alhambra war insgesamt eine kleine Geheimmission. Für die Umsetzung einer Trauzeremonie und das anschließende Aufnehmen von Hochzeitsbildern benötigt es nämlich eigentlich einer Genehmigung. Und selbst dann ist die Umsetzung nicht garantiert.
Um für die Trauung „ungestört und sicher“ zu sein, haben wir also die Terrasse des dazugehörigen Hotels genutzt, wo die beiden sich schon im Vorfeld ein Zimmer reserviert hatten.
Die anschließenden Hochzeitsbilder wurde in den schönen Gärten der Alhambra selbst gemacht, unter sehr strengen Blicken der Wächter.
Aber auch das sind wir freien Traurednerinnen, gerade bei Elopments, gewohnt, denn diese finden meistens an sehr außergewöhnlichen Orten statt. An „Lost Places“, irgendwo auf einem hohen Berg, auf den man erstmal mühsam aufsteigen muss, oder auch in verlassenen Buchten, zu denen man erst ein Mal einen sehr langen Fußmarsch hinter sich bringen muss… In der Luft, unter Wasser… alles ist denkbar!
Aber all das macht es spannend und außergewöhnlich und vielleicht auch gerade so besonders schön! So wie die zauberhafte und emotionale Trauung von Yvonne und Robbi, bei der am Ende auch alles wunderbar funktioniert hat.
Ihr wünscht euch auch ein Elopment oder eine freie Trauung in Spanien? Dann schreibt uns eine Nachricht!
Fotos: Juan de la Chica